Über uns
100 Jahre Club Dänemark 1904 - 2004
Auch nach 100 Jahren fragen wir uns: wie
entstand der Club und woher stammt sein
ungewöhnlicher Name?
Die Auffassungen über die Herkunft des
Namens gehen weit auseinander. Der Familienclub
,,Dänemark“ entstand um die
Jahrhundertwende aus einem ,,geselligen“
Lottoclub. Ob der Name auf einen kuriosen
Einfall eines Mitgliedes des Lottoclubs beruht,
ist nicht überliefert.
Als Stiftungstag gilt der 7. Februar 1904,
der aus dem sorgfältig geführten Protokollbuch
hervorgeht. Aus den Jahren zuvor
fehlen die Aufzeichnungen.
Wahrscheinlicher ist aber wohl die Theorie,
dass der Name historischen Ursprungs
ist. Im dänisch-schwedischen Krieg wurde
die Festung Bremervörde im Jahre 1657
von dänischen Truppen unter der Führung
des Reichsmarschalls Anders Bille belagert
und am 19. Juni 1657 eingenommen.
Die Burg war durch einen breiten Burggraben
vom eigentlichen Flecken Bremervörde
getrennt. Es ist anzunehmen, dass
die wirklichen Dänen in unserem Stadtteil
östlich der Oste gelagert haben. Sicherlich
werden die Bewohner, wenn sie nach
Osten zur Burg blickten, von den dort hausenden
Dänen gesprochen haben.
So mag sich im Laufe der Jahrhunderte dieser
Name auf die Bewohner übertragen haben,
auch wenn die Dänen nur ein kurzes
Gastspiel auf der Burg gaben. Im Frühling
des Jahres 1658 zog der Frieden ins Land.
In den Bestimmungen, die getroffen wurden,
hieß es, dass die Burg Bremer-Vörde
am 1. Mai an die Schweden zu übergeben
wäre. Am 30. Juni 1658 zogen die Dänen
dann ab.
Eine genaue Erklärung bezüglich des Namens
konnte selbst von sehr alten ,,Dänen“
nicht gegeben werden. Nur in einem waren
sich alle einig, man nannte sie schon der
Schule die ,,Dänen“.
Auch der Kreiskulturpfleger, Herr August
Bachmann, Bremervörde, kam mit seinen
Nachforschungen nicht weiter. So schrieb
er in der Festschrift zum 60-jährigen Jubiläum
des Club ,,Dänemark“!
Familienclub Dänemark
,,Um die Jahrhundertwende 1900 schlossen
Einwohner des damals aus den wenigen
Hausstellen bestehenden Ortsteils
Osterende sich zu einer kleinen Vereinigung,
benannt Familienclub ,,Dänemark“,
zusammen.
Wie der Name zustande kam, ist im Laufe
der Jahrzehnte vergessen worden. Eine
Hauptarbeit der Vereinigung war die Gestaltung
eines Teils der alten Viehtrift am
Vörder Felde, die zu einem allgemeinen
Schuttplatz zu werden drohte.
Das Gebiet wurde in eine zu erholsamen
Gängen einladende Park anlage verwandelt.
Und auch die uralten historisch gewordenen
Lehmkuhlen erfahren eine würdige
Gestaltung“.
Wie nun auch immer der Name entstanden
ist, die ,,Dänen“ haben sich in ihrem Stadtteil
und in ihrer Vereini gung, des Club
,,Dänemark“, immer wohl gefühlt.
Wie § 1 der Statuten des Familienclubs
,,Dänemark“ berichtet, hat der Club den
Zweck ,,den Mitgliedern Gelegen heit zu
geben, sich in angenehmer und billiger
Weise zu unterhalten mit Ausschluss aller
politischen und religiösen Tendenzen“.
Der Club strebt seit 100 Jahren die Pflege
der Geselligkeit, Pflege der Trift, Verschönerungen
und Verbes serungen des von seinen
Mitgliedern bewohnten Stadtteils an.
Den Höhepunkt des Dänenjahres bildete
aber der Dänenball.
Besser als Heinrich Jeschawitz in seinem
Gedicht, das er aus Anlass des 75-jährigen
Bestehens des Club Däne marks vortrug,
kann man es nicht sagen:
Dat sünd gewiss keen slechte Minschen,
De sick mol frein un lachen künnt.
Wat kann sick eener beters wünschen,
as Lüh, de ook mol lustig sünd.
Dat sünd in’n Bremervörder Osten
de Dänen in den Dänenklub.
Se sünd to jeder Tied up Posten
un passt up alles Gode up.
Wenn in de Trift de Blomen bleiht,
denn goht se hen un harkt de Wege.
Un wenn’t üm Böm und Strüker geiht,
sniet se de trecht in’n grön Gehege.
Se doht ehr Arbeit slicht un recht,
mal güng’t jem good, mal güng’t jem slecht.
Doch wenn dat Johr to Ende wör,
danzt ,,Dänemark“ in Bremervör.
Heinrich Jeschawitz dichtete auch das
Dänenlied, das 1962 ,,aus der Taufe gehoben“
wurde.
Auch die Stürme zweier Weltkriege hat der
Club überlebt. Der Weltkrieg 1914/1918
unterband die geselligen Feiern. Der erste
Nachkriegsball wurde am 17. Januar 1920
gefeiert; allerdings nur mit einer gemeinsamen
Kaffeetafel ohne Kuchen.
Die erste Generalversammlung nach dem
2. Weltkrieg wurde am 20. Dezember 1947
abgehalten.
Unter Leitung des damaligen 1. Vorsitzenden
Wilhelm Hölter wurde beschlossen,
dass der Dänenball stattfinden solle.
Laut Protokoll stellte das Mitglied Grotheer
ein Gespann zur Verfügung und von
den Mitgliedern Hinrich Kahrs und Hannes
Müller wurde die Feuerung von Haus zu
Haus herangetragen.
Der Musiker Ringe wurde mit der Musik
beauftragt und brachte noch sechs Mann
zur Verstärkung mit. Es wurde gefeiert bis
in die frühen Morgenstunden mit selbstgebranntem
Alkohol. Die Stimmung soll sehr
gut gewesen sein!
Seit 1979 nun ist der Familienclub ,,Dänemark“
ein eingetragener Verein unter dem
Namen: ,,Club Dänemark Heimatvereinigung
östlich der Oste e. V. zu Bremervörde“.
Auch sonst hat sich einiges ver -
ändert.
Der Club mit seinem jungen Team pflegt
nicht nur die alten Traditionen, sondern
setzt auch neue Akzente.
Zunächst wurde der Adventskaffee für die
älteren Mitglieder ins Leben gerufen; dann
das Sommerfest – für alle Bewohner des
Stadtteils, nicht nur für Mitglieder – mit
vielen Aktivitäten und Attraktionen.
Später kam dann noch der alljährliche
Skat- und Knobelabend hinzu, der sich
großer Beliebtheit erfreut.
Für die Sport lichen unter den Mitgliedern
gibt es nun auch noch die Fahrradtour
und die Kohlwanderung, die die Aktiven
über die Grenzen des Ortsteils ,,Dänemark“
hinausführen – und das bei jedem
Wetter!
Last but not least findet alle zwei Jahre eine
längere Fahrt mit Bus oder Bahn statt. Im
Jubiläumsjahr natürlich etwas ganz Besonderes!
Auch auf dem Bremervörder Weihnachtsmarkt
war der Club ,,Dänemark“ im
Dezember 2002 erstmalig mit dänischen
Spezialitäten in einer selbstgebauten Bude
vertreten – übrigens mit sehr großem Erfolg
–.
All diese Aktivitäten sind ein wichtiger
Bestandteil des Vereinslebens geworden
und erfreuen sich immer größerer Beliebtheit!
Sicherlich gibt es noch viel zu tun in unserem
Stadtteil. Der Club ,,Dänemark“ wird
sich aber weiterhin bemühen, einen wesentlichen
Beitrag zum Leben in unserer
Heimatstadt zu leisten.
Heide Roes